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Bildungsszenarien: Rückgang bei Berufslehre

IHK-Research Zoom Bildungsszenarien: Rückgang bei Berufslehre

Aufgrund der vom Bund erwarteten Bevölkerungsentwicklung wird der Anteil der älteren Personen in der Ostschweiz stärker steigen als im Schweizer Durchschnitt. St.Gallen und die beiden Appenzell müssen bei den Jungen sogar mit einem absoluten Rückgang rechnen. Das hat Folgen für das Bildungssystem. Bei der Berufslehre müssen St.Gallen und die beiden Appenzell mit einem Rückgang der Auszubildenden rechnen. Im Thurgau ist die Herausforderung aufgrund eines höheren Bevölkerungswachstums kleiner, wie das neuste IHK-Research Zoom von Frank Bodmer zeigt.

Der demographische Wandel wird nicht nur die Altersvorsorge und das Gesundheitssystem vor grundlegende Herausforderungen stellen. Betroffen ist auch das Bildungssystem. Je nach Szenarium zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung wird nicht nur der Anteil der jungen Bevölkerung sinken, sondern es könnte sogar zu einem Rückgang bei den absoluten Zahlen kommen. Aufgrund des relativ tiefen Bevölkerungswachstums ist die Ostschweiz von diesem Wandel speziell stark betroffen.

Verstärkter Wettbewerb um Lehrlinge

Bereits seit Beginn des Jahrtausends musste in der Ostschweiz ein Rückgang der jungen Bevölkerung verzeichnet werden, welcher zumindest in St.Gallen und den beiden Appenzell weiterhin anhält. Die Folgen zeigen sich in der Bildung, wo sinkende Schülerzahlen zu Anpassungen bei den Schulen zwingen. In der Berufsbildung machen sich die tieferen Zahlen unter anderem in einem verstärkten Wettbewerb um potenzielle Lehrlinge bemerkbar. Lehrverträge mit den besten Kandidatinnen und Kandidaten werden immer früher abgeschlossen, und es können nicht mehr alle Lehrstellen besetzt werden.

Spuren der demographischen Entwicklung

Im aktuellsten IHK-Research Zoom untersucht Frank Bodmer, welche Spuren die demographische Entwicklung bei der Berufsbildung hinterlassen wird. Bis 2009 waren bei der Berufslehre steigende Zahlen zu verzeichnen, inzwischen hat in der Ostschweiz aber ein deutlicher Negativtrend eingesetzt, der laut Szenarien anhalten wird. Im Referenzszenario wird der Tiefpunkt in St.Gallen erst 2023 erreicht sein, im Thurgau im 2022 und in Appenzell Ausserrhoden im 2021. Im Vergleich zum Höhepunkt von 2009 würde St.Gallen rund 15%, Appenzell Ausserrhoden und Thurgau rund 10% verlieren. 

 

Mehr dazu im neuen «IHK-Research Zoom»:

PDF icon Bildungsszenarien Ostschweiz: Rückgang bei Berufslehre

April 2019 | Dr. Frank Bodmer

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