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Unternehmen als Teil der Lösung

Corona-Pandemie: Perspektivenwechsel Unternehmen als Teil der Lösung

Corona-Perspektivenwechsel: Unternehmen als Teil der Lösung
25. Januar 2021 | «Gesundheit gegen Wirtschaft» – dieses vermeintliche Spannungsverhältnis wird in der öffentlichen Debatte zurzeit hochstilisiert. Zu Unrecht, denn der Zielkonflikt existiert so nicht: Eine gesunde Wirtschaft setzt gesunde Menschen voraus, und umgekehrt. Es braucht einen Perspektivenwechsel. Unternehmerische Verantwortung muss als Erfolgsfaktor in der Krisenbewältigung anerkannt werden. Wir zeigen auf, wie Unternehmen als «Enabler» dazu beitragen können.

 

1. Verantwortung als Arbeitgeber/in wahrnehmen

Tun wir das, was wir am besten können: Unternehmerisch tätig sein, den Betrieb langfristig ausrichten, Arbeitsplätze sichern. Denken wir langfristig und lassen wir uns nicht vom politischen Corona-Hickhack von unserer unternehmerischen Strategie abbringen. Haben wir den Mut, nach vorne zu blicken, Entscheidungen zu treffen, in die Zukunft zu investieren.

2. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen

Der gesundheitliche Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist eine Selbstverständlichkeit. Schutzkonzepten dürften hierfür noch länger eine gewichtige Bedeutung zukommen.

Setzen wir diese konsequent um! Hilfreiche Informationen gibt es bei den jeweiligen Branchenverbänden sowie beim BAG.

3. Vorbildfunktion wahrnehmen

Die Massnahmen, Empfehlungen und Schutzkonzepte im Kampf gegen die Pandemie sind nur dann wirksam, wenn sie von der Bevölkerung in Eigenverantwortung mitgetragen werden. Gehen wir mit gutem Beispiel voran, nehmen wir unsere Vorbildfunktion gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahr.

4. Impfen ermöglichen

Der Weg zurück in die Normalität führt über die Impfung. Unbestritten: Die persönliche Freiheit muss als höchstes Gut gewahrt werden. Es darf keinen Impfzwang geben, auch nicht in den Unternehmen. Aber wir müssen all jenen Personen, die sich impfen lassen wollen, einen möglichst barrierefreien Zugang dazu gewähren. Ermöglichen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Impfung auf Arbeitszeit – in einem Spital, bei der Hausärztin oder nach Möglichkeit dannzumal gar im Unternehmen. Führen wir zudem den Dialog mit unseren Angestellten, zeigen wir den Nutzen der Impfung sachlich auf.

5. Testen, testen, testen

Unsere unternehmerischen Entscheide stützen wir, wenn immer möglich, auf fundierte Informationen. Nehmen wir uns dies nun umso mehr zu Herzen. Je mehr getestet wird, desto rascher können wir Infektionsketten unterbrechen und desto verlässlichere Daten haben wir für unternehmerische und politische Entscheide. Prüfen wir die finanzielle oder zeitliche Unterstützung von Covid-Tests für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Möglichkeiten dazu sind

  • ein unkomplizierter Dispens für Personen mit Symptomen, damit sich diese umgehend testen lassen können;

  • eine Kostenübernahme für freiwillige Schnelltests (bspw. in einer der anbietenden Apotheken);
  • der Einsatz einer mobilen Testequipe im Unternehmen.

6. Fachkräfte von morgen ausbilden

Ermöglichen wir der jungen Generationen ungeachtet der enormen Herausforderungen Ausbildungsmöglichkeiten. Für eine langfristige Erholung braucht die Ostschweizer Wirtschaft bestens ausgebildete, motivierte junge Arbeitskräfte. Der Übertritt von der Schule in die Arbeitswelt sowie von der Berufslehre in die erste Berufsanstellung sind hierfür entscheidend. Bieten wir den Fachkräften von morgen Lehr- und Einstiegsstellen an. Beim Matching mit potenziellen Lehrlingen können digitale Einblicke in Lehrberufe und Lehrbetriebe helfen.

7. Proaktiv nach Lösungen suchen

Sitzen wir die Pandemie nicht einfach aus, suchen wir proaktiv nach Lösungen. Inspirierende und informative Inputs bietet beispielsweise die Webinar-Serie «HSG Insights: Webinare zur Corona-Krise» der Universität St.Gallen aus der ersten Pandemiewelle.

Machen wir uns auch stark gegen staatliche Fehlanreize. Leistung muss sich lohnen. Es darf nicht sein, dass unternehmerischer Tatendrang bestraft und tatenloses Aussitzen der Krise belohnt wird. 

8. Unternehmerisches Wirken aufzeigen

Ostschweizer Unternehmen leisten für die Versorgung der Bevölkerung in vielfältiger Art unverzichtbare Beiträge. Seien wir stolz auf unser Wirken, auf den Einsatz all unserer Mitarbeiter/innen, auf unseren Beitrag für die Allgemeinheit. Tragen wir diese wahrgenommene Verantwortung mit breiter Brust in die Debatte über die Rolle der Unternehmen in der Gesellschaft. Wirken wir dem wachsenden Misstrauen gegenüber der Wirtschaft aktiv, glaubwürdig und menschlich entgegen.

9. Sich informieren

Halten wir uns stets auf dem Laufenden. Nur so können wir uns zuverlässig und wirkungsvoll als «Enabler» positionieren. Eine hilfreiche Übersicht über die nationalen und kantonalen Informationskanäle und Anlaufstellen finden Sie auf der IHK-Website.

 

Haben Sie weitere Inputs? Was können Unternehmen zur Bewältigung der Pandemie beitragen? Welche «Enabler»-Massnahmen treffen Sie im Unternehmen? Wir sind dankbar für konkrete Beispiele. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf: infoatihk.ch

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