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Rapperswiler Neovii sucht nach einem Covid-19-Impfstoff

Forschungskooperation Rapperswiler Neovii sucht nach einem Covid-19-Impfstoff

Joëlle Weil, freie Journalistin 

Das in Rapperswil ansässige Biopharmaka-Unternehmen Neovii verfolgt ein ambitioniertes Ziel: einen Impfstoff gegen Covid 19 entwickeln. Um diese Herausforderung innert weniger Monate zu bewältigen, kooperiert Neovii mit einem Expertenteam der Universität Tel Aviv.

Seit Anfang 2020 hat die Corona-Pandemie die Welt fest im Griff. Bis Ende Mai infizierten sich 5,5 Millionen Menschen mit dem Virus und über 300 000 starben daran. Die Tatsache, dass bisher kein Impfstoff gegen das Virus gefunden wurde, führte international zu Lockdowns, um seine Verbreitung einzudämmen.
 

Anwendung akademischer Forschung

Auch die schwierigste Situation birgt unerwartete Chancen. Eine solche hat sich für das Ostschweizer Biopharmaka-Unternehmen Neovii ergeben: Es ist auf gutem Weg, einen Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln. «Der Ausbruch dieser Pandemie führte uns die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft vor Augen», sagt Jürgen Pohle, CEO von Neovii. Gleichzeitig zeige diese Pandemie, wie wichtig es sei, Synergien verschiedener wissenschaftlicher Institutionen zu nutzen, um gemeinsam herausragende Ergebnisse zu erzielen.

Für die aktuelle Forschungsarbeit arbeitet Neovii mit der School of Molecular Cell Biology and Biotechnology der Universität Tel Aviv zusammen. Solche Kooperationen gehören zur Innovationsstrategie von Neovii, um neue Erkenntnisse der akademischen Forschung in die Anwendung zu überführen. Angeführt wird das Forschungsteam vom bekannten Virologie-Professor Jonathan Gershoni, der sich bereits seit 35 Jahren mit Erkrankungen wie Sars, Mers oder Aids beschäftigt. Seit 15 Jahren erforscht Gershoni auch Corona-Viren.
 

Ein Impfstoff innert weniger Monate

Die Kooperation zwischen der Universität Tel Aviv und Neovii, die der israelischen Neopharm Group angehört, ermöglicht eine schnellere Entwicklung des Impfstoffs: Laut Gershoni könnte ein Impfstoff bereits innert einiger Monate hergestellt werden. Wann dieser jedoch für die breite Anwendung zur Verfügung stehen wird, hängt von verschiedenen Faktoren und der Dauer der Testläufe ab und ist deshalb noch unklar. Mit der neuesten Forschungskooperation kommt Neovii einem ambitionierten Ziel näher: «Wir wollen lebensverändernde Therapien für Patienten mit seltenen Krankheiten bereitstellen», sagt CEO Jürgen Pohle. Die Zusammenarbeit mit der Universität Tel Aviv sei hierfür ein wichtiger Schritt, um in Zukunft Leben retten zu können. «Wir haben bei dieser Kooperation eine erstklassige Plattform für eine schnelle Entwicklung vielversprechender Impfstoffe geschaffen», so Pohle weiter. Einen Covid-19-Impfstoff zu entwickeln, decke sich mit den Kernkompetenzen von Neovii, dazu gehörten polyklonale Antikörper.

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