Klaus Brammertz «Einer der internationalsten Standorte der Schweiz»
An der Generalversammlung 2018 am Flughafen Altenrhein wurde rund die Hälfte des Vorstandes erneuert und somit zu spannenden Höhenflügen am Airport angesetzt. Klaus Brammertz hingegen ist in seiner ganzen beruflichen Laufbahn auf dem Boden geblieben. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim zog es ihn in ein Trainee-Programm zu einer Bodenbelagsfirma. Zwei Jahre später erhielt er die Chance, als Assistent des Vorstandsvorsitzenden in Schweden weltweit Projekte zu übernehmen. Diese frühe internationale Erfahrung hat seine weitere berufliche Laufbahn stark geprägt.
Bodenständige Karriere
Nach einem beruflichen Abstecher in die USA wechselte er in die Gartenbranche – ein völlig anderes Geschäftsfeld – und übernahm den Profibereich für Grossgrünflächen. Schliesslich kam er dank Leica Geosystems ins schweizerische Rheintal. Seit 2009 ist er Präsident und CEO der Bauwerk Boen Gruppe.
Bauwerk Parkett produziert in der Schweiz jährlich zwei Millionen m² (acht Millionen m² werden ausserhalb der Schweiz produziert) und ist damit der einzig grössere Parketthersteller im Land. Im Mai 2013 erfolgte die Fusion mit der norwegisch-litauischen Boen Gruppe, die bereits fünf Jahre zuvor ihre Produktion von Norwegen nach Litauen verlagert hatte. In einem stark umkämpften und sehr fragmentierten Markt war diese Fusion ein zukunftsweisender Schritt. Die grösste Herausforderung sieht er darin, «eine Brücke zwischen dem Anspruch der nahen Zukunft und der Realität heute bilden zu können.»
Engagiert und innovativ
Bauwerk Parkett ist seinen drei Grundwerten immer treu geblieben: Qualität, Wohngesundheit und Innovationskraft. Schliesslich produzierten sie als Erste Parkett in Mengen und haben 1972 den Zwei-Schicht-Parkett erfunden, der heute als Schweizer Standard gilt. Und dennoch stehen sie mit der Industrie 4.0 und der Digitalisierung vor den gleichen Herausforderungen wie andere Ostschweizer Firmen auch. Und genau diese möchte Klaus Brammertz mit seinem Sitz im Vorstand der IHK unterstützen. Er ist schon seit vielen Jahren der stv. Präsident im AGV Rheintal. «Für mich ist es selbstverständlich, dass ich da, wo ich wohne und arbeite, auf gesellschaftlicher Ebene meinen Beitrag leiste, genauso wie ich mich auch in meinem beruflichen Umfeld engagiere», so Klaus Brammertz, der seit zwei Jahren den Schweizer Pass hat. Er möchte mitgestalten und Initiative zeigen, denn gerade in der direkten Demokratie findet er die IHK besonders wichtig, die als Forum zum Austausch dient, Parolen fasst und fürs Unternehmertum kämpft.
Leidenschaftlicher Ausgleich
Den Ausgleich zu seiner Arbeit findet er mit seiner Familie und als leidenschaftlicher Kiwaner. Der Kiwanis Club Rheintal hilft Kindern in Not in der Schweiz. Darunter fallen Projekte mit Behinderten wie auch mit dem Kinderspital St. Gallen. Begeistert erzählt Klaus Brammertz: «Das Rheintal ist einer der internationalsten Standorte der Schweiz und bietet global tätigen Firmen eine offene Kultur. Auch ist es für Private sehr attraktiv: Es ist grenznah, bietet ein riesiges Freizeitangebot in direkter Nähe zum See, zu Wintersport und zur Natur.» Und diese geniesst der passionierte Töfffahrer bei Touren mit seiner Frau auf der Harley oder der Vespa und beim Golfen.