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Keine Kurzschlusshandlungen beim Atomausstieg

Nein-Parole der IHK zur Abstimmung vom 27. November 2016 Keine Kurzschlusshandlungen beim Atomausstieg

25. Oktober 2016 | Die IHK St.Gallen-Appenzell lehnt die Atomausstiegs-Initiative der Grünen Partei klar ab. Die Initiative würde zu einer chaotischen Sofortabschaltung der Schweizer Kernkraftwerke führen und unsere Versorgungssicherheit beim Strom aufs Spiel setzen.

Am 27. November 2016 stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die Atomausstiegs-Initiative der Grünen Partei ab. Diese fordert faktisch eine Sofortabschaltung der Schweizer Kernkraftwerke: Bei einer Annahme der Initiative sollen bereits im nächsten Jahr drei der fünf AKWs abgeschaltet werden. Der Vorstand der IHK St.Gallen-Appenzell ist überzeugt, dass eine solche Kurzschlusshandlung viel Unsicherheit, Gefahren und Chaos in die Schweizer Stromversorgung bringen würde. Die IHK lehnt deshalb die Initiative klar ab.

Lücke durch Kohlestrom füllen?

Bei einem Ja zur Initiative würden bereits im Winter des nächsten Jahres 15 Prozent der Stromproduktion wegfallen, bis 2029 wären es gar 40 Prozent. Die bisher sichere Versorgung mit Strom – und damit ein wichtiger Standortvorteil der Schweiz für Unternehmen und Bevölkerung – würde aufs Spiel gesetzt. Es ist illusorisch, innert nur eines Jahres so gewaltige Produktionskapazitäten aus dem Boden zu stampfen. Stattdessen müsste die Stromlücke mit Importen aus dem Ausland gefüllt werden. Dazu ist unser Stromnetz heute noch nicht bereit und zudem macht uns dies abhängiger vom Ausland. Auch ökologisch wäre dies ein Blödsinn: Aus Schweizer Steckdosen würde in erster Linie ausländischer Kohlestrom fliessen.

Kosten für den Steuerzahler

Ein weiterer Haken der Initiative stellen die zu erwartenden Entschädigungsforderungen der AKW-Betreiber dar: Heute können Kernkraftwerke in der Schweiz so lange betrieben werden, wie sie sicher sind. Schalten wir die Kernkraftwerke aus politischen Gründen vorzeitig ab, drohen nicht nur weniger Versorgungssicherheit, mehr Abhängigkeit, mehr Kohlestrom, sondern auch Kosten in Milliardenhöhe für den Steuerzahler.