«Ist es nicht eindrücklich, dass wir uns hier auf einer Baustelle befinden?» Mit diesen Worten eröffnete Roland Ledergerber die gestrige IHK-Generalversammlung. Damit spielte er auf die eindrückliche Kulisse in der neuen Produktionshalle der Metrohm-Gruppe in Herisau an. Diese sei erfreulicher Ausdruck dafür, «dass hier für die Zukunft gebaut wird». Eine Zukunft, die sich als ungewiss präsentiere: Energie, Arbeitskräfte und Marktzugänge – drei unverzichtbare Ressourcen einer erfolgreichen Ostschweizer Wirtschaft seien plötzlich nicht mehr selbstverständlich gegeben.

Doch es lohne sich, in die Zukunft des Unternehmens und damit auch in die Zukunft der Ostschweiz zu investieren, zeigte sich Ledergerber überzeugt. «Zukunft passiert nicht einfach – Zukunft wird gestaltet.» Ledergerber appellierte damit auch an die Politik, umsichtig für zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen zu sorgen.

Chiozza folgt auf Probst

Neu nimmt Fabian Chiozza Einsitz im IHK-Vorstand. Chiozza ist seit 2021 Finanzchef der Haager VAT-Gruppe, davor war er in verschiedenen leitenden Positionen bei der Autoneum- und der Rieter-Gruppe tätig. Der 41-Jährige freute sich sehr über die Wahl: «Mir ist der Einsatz für die IHK ein besonderes Anliegen, da wir nur gemeinsam die Zukunft gestalten können. Ich hoffe, dass ich mit meinem Erfahrungsschatz einen Beitrag dazu leisten kann, damit wir als Ostschweizer Wirtschaft für die künftigen Herausforderungen gewappnet sind». Chiozza folgt auf Markus Probst, der aufgrund des Verkaufs seines Ingenieurunternehmens Micropool GmbH aus dem IHK-Vorstand ausschied. IHK-Präsident Roland Ledergerber dankte Markus Probst für seinen engagierten Einsatz zugunsten der IHK über die vergangenen fünf Jahre.

Berlinger Schwyter als IHK-Präsidentin vorgeschlagen

Im Juni 2024 erreichen mehrere Vorstandsmitglieder die statutarischen Amtsdauer- und Alterslimiten. Unter anderem wird der amtierende IHK-Präsident Roland Ledergerber nach über 15-jährigem Engagement für die IHK verabschiedet werden. Der IHK-Vorstand schlägt Andrea Berlinger Schwyter per GV 2024 zur Wahl als Präsidentin vor. Die Inhaberin und Verwaltungsratspräsidentin der Ganterschwiler Berlinger-Gruppe engagiert sich seit vier Jahren im IHK-Vorstand.

Anbindung als Stärke des Industriestandorts Herisau-Waldstatt

Im Anschluss an die statutarischen Geschäfte diskutierte der IHK-Präsident Roland Ledergerber mit Urs Alder, Präsident des Industrievereins Appenzell Ausserrhoden, und Patrick Grüninger, Group CEO des Gastgeberunternehmens Metrohm AG, über den Wirtschaftsstandort Appenzell Ausserrhoden. Für Patrick Grüninger liegt eine der Stärken der Metrohm AG in ihrem Standort: «Herisau-Waldstatt zeichnet sich durch die ideale Anbindung an die gesamte Schweiz, aber auch an das nahe Ausland aus. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen des Fachkräftemangels eine Stärke des Standortes».

IHK lanciert Berufsbildungskampagne gemeinsam mit 36 Mitgliedern

Auf den Betriebsbesichtigungen bei sechs Ausserrhoder Unternehmen, die im Vorfeld zur GV stattfanden, zeigte sich den Gästen eindrücklich: In der Region wird an den Produkten und Lösungen von morgen gearbeitet. Ein Abbild der industriellen Innovationskraft und Qualität der Ostschweizer Industrie, betonte IHK-Präsident Roland Ledergerber.

Gemeinsam mit 36 Mitgliedunternehmen lanciert die IHK pünktlich zum Schulanfang im August eine Berufsbildungskampagne. Diese adressiere sowohl Jugendliche als auch deren Eltern. «Ziel ist es, das Image der Berufslehre ihrem tatsächlichen Wert anzupassen», sagte Markus Bänziger, Direktor der IHK St.Gallen-Appenzell bei seinem Ausblick.

Zukunftsagenda «Softurbane Ostschweiz»