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Genaueste Wettervorhersagen mit Hilfe von Drohnen

IHK-Neumitglied Genaueste Wettervorhersagen mit Hilfe von Drohnen

14. September 2023 | Meteomatics ist spezialisiert auf präzise Wettervorhersagen sowie Leistungsvorhersagen für Wind-, Solar- und Wasserkraftanlagen. Das Unternehmen erfasst die Wetterdaten aus der unteren Atmosphäre mit Meteodrohnen, um sie dem individuellen Kunden zu liefern.

Weather Intelligence beschreibt den Ansatz von Meteomatics auf allen Ebenen und zeigt, wie es gelingt, intelligente und genaueste Wetterinformationen bereitzustellen. Alle für Unternehmen relevanten Informationen zum Wetter werden von eigenen Wissenschaftlern und Meteorologen gemessen, gesammelt, zusammengestellt und analysiert. In diesem Prozess werden innovative und selbstentwickelte Messtechniken (bspw. Datenerfassung durch selbstentwickelte Meteodrohnen) und Vorhersagemethoden (bspw. 90-Meter-Downscaling) eingesetzt, die es Meteomatics als einzigem Unternehmen erlauben, alle Informationen und Daten über nur eine Schnittstelle und in Echtzeit aufzubereiten und bereitzustellen.

Darüber hinaus werden dank der enormen Datenbasis auch eigene hochauflösende Wettermodelle mit einer Auflösung von bis zu 1 km berechnet. Zurzeit ist Meteomatics die einzige Firma weltweit, welche ein 1-km-Wettermodell für ganz Europa anbietet.

Als weltweit führendes Technologieunternehmen unterstützt die Firma mit ihren Produkten und Lösungen Unternehmen aus allen möglichen Branchen dabei, ihre Geschäftstätigkeiten zu verbessern und zu optimieren. Zur weltweiten Kundenbasis gehören Firmen wie bspw. Tesla, Airbus, Swiss Re, Axpo, Toyota, Volkswagen, SBB, EDF sowie auch zahlreiche staatliche Organisationen.

 

Dr. Martin Fengler

Dr. Martin Fengler

Nachgefragt bei Dr. Martin Fengler, dem Gründer und Geschäftsführer von Meteomatics AG

Martin Fengler, Sie betonen den «Weather-Intelligence-Ansatz», um die Genauigkeit von Wettervorhersagen zu revolutionieren. Was macht diesen Ansatz so speziell und wie spielen die unterschiedlichen Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter dabei mit hinein?

Unser «Weather-Intelligence-Ansatz» beschreibt unsere Herangehensweise, existierende Wetterdaten aus Modellen, Messstationen, Satelliten, Radarstationen und weiteren Quellen zu sammeln und in nützlicher Form aufzubereiten und unseren Kunden auf einfachste Art und Weise verfügbar zu machen. Zusätzlich berechnen wir mit den gesammelten Daten eigene hochaufgelöste Modelle, welche wir mit Wetterdaten, die von unseren Meteodrones gesammelt werden, weiter verbessern. Ausserdem leiten wir industriespezifische Parameter und Insights aus unseren Daten ab, welche es Unternehmen erlauben, mit Wetterdaten und unseren Lösungen intelligent und zielgerichtet zu arbeiten.

Was unterscheidet Meteomatics von anderen Wetterdatenanbietern? Welche Vorteile bringt dies Ihren Kunden?

Meteomatics produziert als einziges Unternehmen weltweit Wetterdrohnen und berechnet als einziges Unternehmen weltweit ein 1-km-Wettermodell für ganz Europa. Dadurch kann Meteomatics genauere Wetterprognosen als andere Unternehmen liefern, insbesondere für die nächsten 48 Stunden. Die Vorteile von genaueren Prognosen für Firmen sind je nach Branche stark unterschiedlich. Im Energiebereich können Unternehmen durch bessere Wetterprognosen bspw. ihre Handelsstrategie optimieren und so grosse finanzielle Einsparungen vornehmen. Andere Unternehmen können ihre Supply Chain optimieren, bessere und schnellere Entscheidungen treffen und auch ihre Assets und Mitarbeiter besser schützen.

Ausserdem hat Meteomatics eine sehr mächtige API-Lösung zur Datenauslieferung gebaut, welche es erlaubt, alle relevanten Daten in Echtzeit an die Kunden zu liefern.

 

Als Podiumsgast bei der EcoOst Arena 2023 diskutierten Sie die Chancen der digitalen Konnektivität. Wie funktioniert bei Meteomatics das Zusammenspiel zwischen Mensch und Drohne?

Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Drohne funktioniert sehr gut. Wir haben dazu ausgebildete Drohnenpiloten sowie Operatoren, die eine Drohne auch aus der Ferne steuern können. Unsere Mitarbeiter arbeiten sehr gerne hands-on mit den Drohnen. Auch die Drohnenproduktion geschieht bei uns vor Ort.

Unsere Piloten sind für die Messflüge verantwortlich und stellen somit sicher, dass die Drohnen Wetterdaten erfassen. Dies erfordert ein Grundwissen zu Wetter, aber auch zur Drohnentechnologie.

Meteomatics bedient eine internationale Kundschaft und handelt aus der Ostschweiz in die weite Welt hinaus – ja sogar bis in die Atmosphäre. Inwieweit spüren Sie eine regionale Verankerung in Ihrem Arbeitsalltag?

Das stimmt, Meteomatics wird immer grösser und auch internationaler. Nichtsdestotrotz arbeiten ca. 70% aller Mitarbeiter in St.Gallen. Hier findet die gesamte Entwicklung und somit auch die Innovation statt. Die regionale Verankerung spüren wir in erster Linie durch unsere Mitarbeiter, von denen viele ihre Wurzeln in der Ostschweiz haben. Zudem sind wir Partner des OpenAir St.Gallen und unterstützen auch andere regionale Events und Organisationen. Auch haben wir immer wieder mal eine gute Story mit lokalen Medien (FM1, Toxiq FM, «St.Galler Tagblatt»). Auch mit der HSG (Uni St.Gallen) haben wir regelmässigen Austausch.

In welchen Bereichen wünschen Sie sich künftig ein starkes Engagement der IHK?

Im Moment ist der Markt für Wetterdaten in der Schweiz nicht wirklich liberalisiert, insbesondere im Bereich Luftfahrt hat MeteoSchweiz ein grosses Monopol. Hier würden wir eine Marktliberalisierung begrüssen, die auch im Sinne des Schweizer Steuerzahlers wäre. Ebenfalls interessant wäre der Abbau von Zöllen und generelles Lobbying für private Dienstleister im Bereich Wettertechnologie.

Meteobase in Schänis