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Ende der Sanktionen gegen den Iran

Ein Markt mit 80 Millionen Einwohner öffnet sich Ende der Sanktionen gegen den Iran

Daniel Meier, Managing Partner NZ Group

Nach Jahren der Isolation kann der Iran auf die Weltmärkte zurückkehren. Auch die Schweiz folgte der internationalen Staatengemeinschaft und hat ihre Sanktionen gegen Iran Mitte Januar aufgehoben. Der Bundesrat hofft auf eine «Intensivierung des politischen und wirtschaftlichen Austausches mit dem Iran». Die Ostschweizer Wirtschaft könnte profitieren, ist der Iran doch eine der bedeutendsten Volkswirtschaften im Nahen Osten.

Die Aufhebung der wichtigsten EU-Sanktionen und die Erleichterung der US-Sanktionen (für Nicht-US-Personen) wurde am 16. Januar beschlossen. Der Zahlungsverkehr mit den nicht von der EU gelisteten iranischen Banken ist wieder zulässig. Die Schweizer Sanktionen gegenüber Iran werden im Einklang mit denjenigen der UNO und der EU aufgehoben.

Marktchancen

Nach Jahren der wirtschaftlichen Isolation strebt der Iran durch Investitionen und internationalen Handel an, sein Wirtschaftswachstum in den kommenden fünf Jahren von heute 2.5 % auf 8 % zu steigern.

Grosse Projekte werden in den Bereichen Infra­struktur (Häfen, Bahnverkehr), Tourismus, Energie, Wasser- und Abwasser, High-Tech, Medical, Automotive und Finanzwesen erwartet, um nur einige zu nennen. Entsprechende Reformen sind bereits eingeleitet und in Umsetzung. Die Aufhebung der Sanktionen eröffnet bedeutende Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen aus der Ostschweiz.Helvetische Firmen dürfen sich viel Hoffnung machen, weil der iranische Kunde sehr qualitätsbewusst ist und die Eidgenossen einen guten Ruf als Geschäftspartner geniessen. Diesen Trumpf gegenüber den asiatischen Lieferanten gilt es nun auszuspielen. Für grössere Projekt wird, mindestens zu Beginn, auch die Frage nach Investitionen oft auftauchen (z.B. in der Infrastruktur).

Dies hat auch die kürzliche Reise von Bundespräsident Johann Schneider-Ammann nach Teheran zum Ausdruck gebracht. Es ist ein gelungener Start zur Weiterführung früherer, sehr guter Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Markteintritt

Wer diesen neuen Markt erobern möchte, soll sich jedoch gut vorbereiten. Gute Marktkenntnisse, sorgfältige Wahl der lokalen Partner, Due-Diligence-Verfahren und die Abklärung der rechtlichen Rahmenbedingungen sind wichtige Erfolgsfaktoren beim Markteintritt. Die Abklärung, ob die zu exportierenden Produkte sanktioniert sind oder die Hausbank den Zahlungsverkehr unterstützt, sind meist die ersten Schritte vor einer Transaktion.

Stolperfallen gibt es auch im Iran genügend: Der sehr einflussreiche «Revolutionary ­Guard» hütet die Einhaltung der Gesetze, die Rechtsordnung ist sehr kompliziert, ausserdem ist Korruption auch im Iran ein Thema. Die Mentalität der Iraner muss man kennen- und einschätzen lernen.

Es wird empfohlen, die Marktrisiken und die Marktchancen durch den Rat von auf den Iran spezialisierten Unternehmen zu steuern. Um sich laufend aktuell zu informieren, bestellen Sie sich den Quartalsnewsletter Iran der NZ Group unter www.nzgrp.com.