Touchpoint IHK mit dem St. Galler Verein
Karrierechancen Ostschweiz: Should I Stay or Should I Go?
Rückblick auf den Touchpoint IHK in Kooperation mit dem St. Galler Verein der Universität St.Gallen vom 16. April 2025

16. April 2025
Am Touchpoint vom 16. April, der ersten Ausgabe in Kooperation mit dem St.Galler Verein der HSG, wurde kontrovers diskutiert. Roger Künzli und Michael Imstepf von der CSP AG zeigten auf, wie Ostschweizer Unternehmen erfolgreich und international vernetzt bleiben können. In der Podiumsdiskussion wurde die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite angeschaut: Was muss die Region und was müssen Arbeitgeber bieten, um Talente für sich zu gewinnen? Und was hält Arbeitnehmer in der Ostschweiz, was treibt sie weg?

Michael Imstepf, Roger Künzli, Linda Blöchlinger und Patrick Louis diskutierten am Podium.
Die Podiumsgäste Michael Imstepf, Senior AI Consultant bei der CSP AG, Roger Künzli, Mitglied der Geschäftsleitung bei der CSP AG, Linda Blöchlinger, Strategy & Business Development Manager bei der Swisscom AG sowie Patrick Louis, Teamleiter Wirtschaftspolitik bei der IHK St.Gallen-Appenzell, teilten am Touchpoint Erfahrungen aus ihrem Karriereweg und diskutierten Push- und Pull-Faktoren der Region. Eine gemeinsame Erkenntnis aus dem Podium: Es braucht für eine attraktive Region einen steten Einsatz, damit innovative Arbeitsplätze entstehen können und die Ostschweiz lebenswert bleiben kann.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Podiumsteilnehmenden:
Michael Imstepf
«Should I Stay or Should I Go? Ich empehle Ihnen: Gehen Sie zuerst, entdecken Sie die Welt, und kommen Sie dann zurück. Die Zeit, die ich in Australien verbracht habe, hat mich geprägt und mir Perspektive gegeben.»

Linda Blöchlinger
«Nach dem Studium sind alle meine Kommilitoninnen nach Zürich gezogen. Die Stadt bietet mehr Karrierechancen, ist aber auch teurer. Dafür ist Zürich lebendiger und der Supermarkt schliesst nicht schon um 19 Uhr. Meine Heimat bleibt allerdings die Ostschweiz.»

Roger Künzli
«Unternehmen müssen im Wettbewerb um die besten Talente innovativ und flexibel sein – ob in St.Gallen, Bern oder in Zürich. Mit dem richtigen Angebot gelingt es auch in St.Gallen, gute Arbeitnehmer zu gewinnen.»

Patrick Louis
«Ich habe mich für St.Gallen entschieden, weil die Region lebenswert ist, Zürich mit dem ÖV gut erreichbar ist, und die Stadt auch dank der Universität sehr lebendig ist. Für diese softurbane Ostschweiz treten wir an der IHK St.Gallen-Appenzell ein.»


Noelle Artho vom St. Galler Verein der HSG führte die Teilnehmenden durch den Abend.
Das Publikumsgespräch war kontrovers: Praktika für Studienabgänger sind in der Ostschweiz viel seltener als in Zürich und die Steuern höher. Dafür ist die Regulationsdichte nicht ganz so hoch wie in Zürich und die Mieten sind bezahlbar. Ob man wegen dem Einen oder Anderen in der Ostschweiz bleibt oder diese verlässt, ist jeder und jedem selbst überlassen.
Doch die Debatte zeigte: Verbesserungsvorschläge gibt es genug. Nur ist deren Machbarkeit aufgrund des politischen Prozesses unsicher und der Weg zur Umsetzung lang. Und dennoch lohnt sich der Einsatz für die Region, damit diese wieder wachsen und attraktiver werden kann.