Konjunkturanalysen

Abwärtstrend scheint gestoppt

Branchenbericht Industrie Q3 2024

14. August 2024

Die Ostschweizer Industrieunternehmen bewerten die Geschäftslage abermals als befriedigend. Der Abwärtstrend scheint vorerst gestoppt, die Bodenbildung erreicht zu sein. Dennoch lässt die Erholung aber auf sich warten. Diverse Vorlaufindikatoren deuten immerhin auf eine nahende Aufwärtstendenz hin. In der Folge rechnen die Ostschweizer Industrieunternehmen erstmals seit Anfang 2022 mit einer Verbesserung der Geschäftslage.

Der Auftragsbestand wird zwar weiterhin als deutlich zu tief eingeschätzt. Zwei Drittel der befragten Unternehmen berichten von einer ungenügenden Nachfrage und die Auslastung der Produktionskapazitäten ist auf ein Dreijahrestief zurückgegangen. Erstmals seit April 2023 hat sich der Bestellungseingang jedoch nicht verschlechtert.

Schweizweit scheint der Lagerabbauzyklus in der Industrie weitgehend abgeschlossen zu sein. Die Beurteilung der Lagerbestände an Vor- und Fertigprodukten befindet sich wieder auf Vorpandemieniveau. In der MEM-lastigen, Deutschland-orientierten Ostschweizer Industrie werden die Lagerbestände demgegenüber nach wie vor als eher zu gross eingeschätzt.

Die Zeichen stehen tendenziell auf Zuversicht, da wichtige Vorlaufindikatoren einen Aufwärtstrend suggerieren. So erwarten die Unternehmen steigende Bestellungseingänge und Exportzahlen. Sie planen deshalb, ihren Vorprodukteinkauf sowie die Produktion zu steigern.

Diese Einschätzung ist breit abgestützt: Nachdem die zyklische Elektronik- und Optikbranche bereits im Frühjahr eine verhaltene Zuversicht vermeldete, rechnen nun auch die Unternehmen aus der Metallindustrie wieder mit steigenden Bestellungseingängen. Gestützt wird diese Zuversicht vor allem von der Elektronik- und Optikbranche, doch auch die Metallindustrie sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau zeigen sich verhalten optimistisch. Von einer Verschlechterung geht hingegen die Nahrungsmittelindustrie aus.