Konjunkturanalysen
Grosshandel spürt Auftragsflaute der Industrie
Branchenbericht Grosshandel Q1 2025
12. Februar 2025
Im Grosshandel wird die Geschäftslage nach einem Dämpfer im vorletzten Quartal als befriedigend bewertet. Es gibt Zeichen einer Bodenbildung. Die schwache Industriekonjunktur belastet den Geschäftsgang von Grosshändlern mit Abnehmern in exportabhängigen Branchen. Stabilisierend wirkt jener Teil des Grosshandels, dessen Abnehmerbranchen hauptsächlich private Haushalte als Endkunden haben.
Im kommenden Halbjahr erwarten die befragten Grosshandelsunternehmen eine unveränderte Entwicklung der Geschäftslage. Gesamtschweizerisch rechnen die Unternehmen mit einer Zunahme der Nachfrage. Im kommenden Quartal rechnen Grosshandelsunternehmen mit konstanten Verkaufspreisen und leicht steigenden Einkaufspreisen.
Die Grosshandelsunternehmen berichten von einem Rückgang der Nachfrage sowie einer Verschlechterung der Ertragslage in den vergangenen drei Monaten. Der mengenmässige Absatz des letzten Quartals liegt laut den befragten Unternehmen tiefer als im Vorjahr. In der Region St.Gallen-Appenzell ist der Nachfragerückgang ausgeprägter als in der Gesamtschweiz.
Rund zwei Drittel der befragten Grosshandelsunternehmen geben eine ‹ungenügende Nachfrage› als grösstes Hemmnis für die Geschäftstätigkeit an.
Die Lagerbestände werden weiterhin als gross bewertet. Die Grosshändler geben an, dass sie ihre Lager im Vergleich zum Vorjahresquartal weiter reduziert haben.
Bei den Lieferfristen gab es keine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr. Lieferengpässe stellen nur für wenige der befragten Unternehmen ein Hemmnis dar.
Der Fachkräftemangel spielt im Ostschweizer Grosshandel derzeit eine nebensächliche Rolle. So wird die Beschäftigtenanzahl nach wie vor als zu hoch bewertet. Nachdem laut Unternehmensangaben die Beschäftigtenzahl im vergangenen Quartal reduziert wurde, wird ein weiterer Abbau erwartet.