Konjunkturanalysen

Grosshändler erwarten Bodenbildung

Branchenbericht Grosshandel Q3 2024

14. August 2024

Die Geschäftslage im Grosshandel hat sich gegenüber dem vergangenen Quartal eingetrübt, wird aber weiterhin als neutral eingeschätzt. Damit setzten sich die bisherigen Abwärtstendenzen weiter fort. Die Grosshandelsunternehmen mit einer Beschäftigungszahl von mehr als 250 Personen beurteilen ihre Geschäftslage entschieden besser als kleine und mittlere Grosshandelsunternehmen.

Im Grosshandel zeichnen sich erstmals seit 2022 Aufhellungstendenzen ab. In der Gesamtschweiz wird eine verbesserte Geschäftslage erwartet. In der Region St.Gallen-Appenzell sind die Unternehmen weniger optimistisch und rechnen mit einer stabilen Lage. Im Bereich Handelsvermittlung und ICT-Geräte wird eine Verbesserung der Geschäftslage erwartet.

Die Nachfrage ging im vergangenen Quartal weiter zurück. Allerdings ist der Rückgang weniger stark als im bisherigen Jahresverlauf. Der mengenmässige Warenverkauf ist seit Anfang 2023 rückläufig, auch im Grosshandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren. Die geringere Nachfrage im Detailhandel trägt dazu bei.

Die ungenügende Nachfrage bleibt für die Mehrheit der Unternehmen das grösste Hemmnis. Der Arbeitskräftemangel verliert an Bedeutung und wird von den Ostschweizer Grosshändlern nicht mehr als Hemmnis beurteilt. Stattdessen gewinnt das Hemmnis «wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen» an Bedeutung, möglicherweise aufgrund der gestiegenen Frachtkosten. Die Ertragslage hat sich in den letzten 3 Monaten weiter verschlechtert, die Lager sind nach wie vor voll.

Der Grosshandel geht von steigenden Einkaufspreisen und gleichbleibenden Verkaufspreisen in den nächsten 3 Monaten aus. Die steigenden Einkaufspreise dürften unter anderem auf die steigenden Frachtkosten zurückzuführen sein, jedoch dürften die Konsumenten wenig davon zu spüren bekommen.