Konjunkturanalysen

Grosshändler erwarten Bodenbildung

Branchenbericht Grosshandel Q2 2024

21. Mai 2024

Im Ostschweizer Grosshandel wird die Geschäftslage als befriedigend eingeschätzt, schweizweit wird die Geschäftslage erstmals seit drei Jahren nicht mehr als gut bewertet. Damit setzt sich der Abwärtstrend fort. Für die kommenden sechs Monate rechnen die Grosshandelsunternehmen allerdings mit einer Stabilisierung der Geschäftslage.

Die Stimmungslage präsentiert sich in den einzelnen Subbranchen unterschiedlich. Der Grosshandel mit Nahrungs- und Genussmitteln berichtet nach wie vor von einer sehr guten Geschäftslage. Als schlecht wird sie im sonstigen Grosshandel bewertet. Dabei fällt auf: Die Geschäftslage hat sich über die letzten zwei Jahre in allen Subbranchen kontinuierlich verschlechtert. Einzige Ausnahme ist der Grosshandel mit Nahrungs- und Genussmitteln.

Die Nachfrage ist weiter gesunken, allerdings nicht mehr so stark wie in den vergangenen Quartalen. Mit Abstand wichtigstes Hemmnis der Wirtschaftsentwicklung im Grosshandel ist die ungenügende Nachfrage, von der rund 70 Prozent der befragten Unternehmen berichten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden von jedem dritten Unternehmen als Hemmnis wahrgenommen. Der Arbeitskräftemangel hingegen spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.

Auch dank sich langsam leerenden Lager und guten Aussichten im Detailhandel wird mit einer leichten Zunahme der Nachfrage in den nächsten drei Monaten gerechnet.

Der Konflikt im Nahen Osten sowie die Angriffe der Huthi Rebellen auf Handelsschiffe führten gemäss den befragten Unternehmen bislang nicht zu Lieferverzögerungen. Die Grosshhändler in der Region St.Gallen-Appenzell rechnen aber mit längeren Lieferfristen in den nächsten drei Monaten.

Die Unternehmen bewerten ihren mengenmässigen Lagerbestand nach wie vor als zu gross. Der Lagerabbauzyklus ist im Gange, jedoch eher schleppend. Folglich rechnen die Grosshändler mit einer divergierenden Preisentwicklung: Während sie von konstanten Einkaufspreisen ausgehen, werden leicht rückläufige Verkaufspreise erwartet.