Internationaler Handel

Freihandelsabkommen mit Malaysia

EFTA – Malaysia

14. April 2025 (aktualisiert am 23. Juni 2025)

Zusammen mit den EFTA-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen schloss die Schweiz am 11. April 2025 die Verhandlungen über ein gemeinsames Freihandelsabkommen mit Malaysia ab.

Das umfassende Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (MEEPA) stärkt die wirtschaftlichen Beziehungen und fördert den Handel sowie die Investitionen zwischen den Vertragsparteien.

Das Abkommen umfasst Bereiche wie den Handel mit Waren und Dienstleistungen, Rechte an geistigem Eigentum, Ursprungsregeln, Handelserleichterungen, Investitionen und die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Wirtschaftsakteuren und Forschungseinrichtungen.

Zum ersten Mal enthält ein Abkommen mit einem asiatischen Partner Verpflichtungen, die den Zugang zu den öffentlichen Beschaffungsmärkten gegenseitig ermöglichen. Zudem enthält das Abkommen strenge Verpflichtungen zu den Themen Menschenrechte sowie den Arbeits- und Umweltschutz, einschliesslich spezieller Bestimmungen über die nachhaltige Produktion und den Handel mit Palmöl und Palmölderivaten.

Update (23. Juni 2025)

EFTA und Malaysia unterzeichnen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen an Ministerkonferenz in Tromsø, Norwegen.

Am 23. Juni 2025 haben die EFTA-Staaten Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz gemeinsam mit Malaysia das umfassende Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (MEEPA) unterzeichnet. Mit diesem Schritt wird die im April 2025 geendete Verhandlungsphase offiziell abgeschlossen.

Im Rahmen der Vereinbarung wurden zusätzliche Details zur Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Ausrichtung des Abkommens bekannt. Besonders im sensiblen Bereich des Palmöls konnten weitergehende Nachhaltigkeitsstandards vereinbart werden. Diese umfassen unter anderem Vorgaben zum Schutz der biologischen Vielfalt sowie Regelungen gegen Entwaldung. Ein Schiedsverfahren zur Überprüfung und Durchsetzung dieser Verpflichtungen ist ebenfalls vorgesehen. Ein zentrales Element des Abkommens ist zudem die Verankerung der fundamentalen Arbeitsrechte gemäss den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Damit wird nicht nur der Umwelt-, sondern auch der Sozialstandard in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen gestärkt.

Erstmals konnte mit Malaysia auch ein Kapitel zum öffentlichen Beschaffungswesen aufgenommen werden, ein Novum in den Beziehungen mit einem asiatischen Land. Besonders relevant ist dies vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Strategie Malaysias, das gezielt Schlüsselindustrien wie die Halbleiterproduktion fördert. Halbleiter stellen mittlerweile das wichtigste Exportgut des Landes dar. Auch die Branchen Pharma, Chemie und digitale Dienstleistungen profitieren von staatlichen Förderprogrammen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der European Free Trade Association (EFTA)