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Forschen, entdecken und leuchtende Kinderaugen

Alfred Lichtensteiger zu tunOstschweiz.ch Forschen, entdecken und leuchtende Kinderaugen

Robert Stadler, stv. Direktor / Leiter Kommunikation IHK

An der OFFA findet die Erlebnisschau tunOstschweiz.ch bereits zum dritten Mal statt: Kinder und Jugendliche können dabei nach Lust und Laune forschen, staunen und entdecken. Ziel ist es, sie für die faszinierende Welt der MINT-Fächer zu begeistern und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Alfred Lichtensteiger, Präsident von tunOstschweiz.ch, hat mit grossem Engagement dafür gesorgt, dass die Erlebnisschau auch 2018 wieder stattfinden kann.

Die ersten beiden Durchführungen der Erlebnisschau tunOstschweiz.ch waren sehr erfolgreich. Weshalb kommt ­tunOstschweiz.ch so gut an?

Alfred Lichtensteiger: Das ist einfach: Weil sie wirkt! Auch bei der zweiten Durchführung im 2016 durften wir wieder über 3 500 Kinder an der Sonderschau begrüssen. Das Schönste ist es, zu sehen, wie sie an den Ständen der Aussteller verweilen und die verschiedensten Sachen ausprobieren und mit einem Strahlen im Gesicht zu den Eltern rennen und fragen, ob sie nicht noch ein wenig länger bleiben dürfen. Ich glaube, darum kommt die tunOstschweiz.ch gut an.

Wenn die Resonanz so positiv ist, müsste es für Sie als Präsidenten von ­tunOstschweiz.ch wohl nicht so schwierig sein, Partner und Sponsoren zu finden, um die Erlebnisschau auch in Zukunft durchführen zu können. Oder täuscht dieser Eindruck?

Leider ist es nicht so einfach. Zum einen sind die Unternehmungen zurückhaltender geworden und zum anderen fällt es ihnen schwerer, den indirekten Nutzen in der Sache zu sehen. Trotzdem darf ich sagen, dass die Region Ostschweiz im Vergleich zu anderen Regionen aktiv ist und die Aktualität der Angelegenheit erkannt hat. Wir sind froh, dass die Finanzierung der dritten Ausgabe trotzdem sichergestellt werden konnte.

Was sagen Sie denn einem Unternehmer, der sich noch nicht ganz sicher ist, ob er dieses Projekt unterstützen soll oder nicht?

Man könnte es etwa so darstellen: Jeden Tag ohne Grund und bei schlechtem Wetter freundlich zu sein und trotzdem ein Lachen zu schenken, ist nicht einfach. Aber wenn dann etwas zurückkommt, ist es umso wertvoller. Die Investition in Fachkräfte ist eine Angelegenheit, die einen grossen Weitblick verlangt. Innovation, Digitalisierung und Prozessoptimierungen sind wichtig. Aber selbst das beste Produkt kann ohne Mitarbeitende nicht hergestellt werden.
Kommt hinzu, dass das Werben um Fachkräfte und interessierte Lernende mittlerweile ein integrierter Bestandteil der Unternehmenskommunikation ist. Entsprechend gilt auch dort Henry Fords Grundsatz «Wer nicht wirbt, stirbt».

Kritisch gefragt: Hat denn die tunOstschweiz.ch einen direkten Nutzen für die Ostschweizer Wirtschaft respektive für das einzelne Unternehmen?

Wenn ich Ihnen hierauf eine belegte, messbare Antwort geben könnte, hätten wir keine Probleme mehr, die Finanzierung dieses Projektes sicherzustellen. Die direkte Wirkung eines Engagements (ob als Finanzierungspartner oder Aussteller) können wir im Moment noch nicht messen.
Fakt ist: «Nichts ist schlimmer als nichts tun.» In diesem Sinne bieten wir den Unternehmungen eine simple Lösung, ihre Firmenwerte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und fortlaufende Neuzugänge von Nachwuchskräften sicherzustellen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es sich auf die Stimmung in der Ostschweizer Wirtschaft auswirkt. Dass dem so ist, zeigt der Erfolg des Projektes – auch in den anderen Regionen.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Wirtschaft und den Stiftungen für die Unterstützung bedanken.

Es gibt Stimmen, die sagen, die tunOstschweiz.ch sei einfach eine weitere Berufsschau. Stimmt das?

Nein. Eine tun-Erlebnisschau hat ein viel jüngeres Zielpublikum. Entsprechend sind die Stände der Aussteller konzipiert. Sie zielen viel mehr auf ungezwungene Interaktion ab. Es werden keine konkreten Berufsbilder vorgestellt, sondern vielmehr Aktivitäten daraus für Kinder erlebbar gemacht.
Wir möchten mit der tunOstschweiz.ch den Rahmen für Schlüsselerlebnisse schaffen. Schlüsselerlebnisse, welche dazu führen, dass Kinder von sich aus, aus eigenem Interesse beginnen, sich mit der Materie zu beschäftigen. Das Interesse führt zu Motivation und das wiederum gibt die wertvollsten Mitarbeitenden der Zukunft.

Im Rahmen der OFFA findet tunOstschweiz.ch zum dritten Mal statt. Was hat sie 2018 Besonderes zu bieten?

Wir freuen uns, dieses Mal an allen fünf Tagen den Magic-Science-Mann Urs Gfeller mit seiner Show «Wissenschaft macht Spass!» im Programm zu haben. Täglich um 11 Uhr zeigt er die Chemie, Physik etc. von ihrer schönsten Seite. Da kommen selbst Erwachsene ins Staunen.

Wie geht es mit tunOstschweiz.ch und dem Format «tun» in der ganzen Schweiz weiter?

Es besteht weiterhin Handlungsbedarf und das Konzept überzeugt. Deshalb hat sich die Stiftung tunSchweiz.ch auch für tun-Erlebnisschauen in der Westschweiz ausgesprochen, während die Fortführung der bestehenden Erlebnisschauen sichergestellt wird.
Für dieses Jahr sind drei tuns geplant (tunOstschweiz.ch, tunZentralschweiz.ch, tunSolothurn.ch). Im 2019 sind dann wieder die tunBasel.ch und die tunBern.ch an der Reihe. Ausserdem ist ein Relaunch der tunZürich.ch angedacht.

Noch zum Schluss: Was war Ihr Lieblingsmoment an der letzten ­tunOstschweiz.ch und was hat Sie stolz gemacht?

Ganz klar: Das Leuchten in den Augen der faszinierten Kinder, welche ihre Eltern um mehr Zeit bitten. Und stolz machte mich die Begeisterung von Unternehmungen, Politikern und den Bildungsdepartementen der Kantone St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Thurgau.

tunOstschweiz.ch

Technologie, Naturwissenschaften und das damit verbundene Know-how sind unverzichtbar für eine Schweizer Wirtschaft, die auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb bestehen soll. Vor allem hoch qualifizierte Fachleute wird es auch in Zukunft brauchen, damit der Denk-, Entwicklungs- und Werkplatz Schweiz erhalten werden kann. Das Projekt tunOstschweiz.ch leistet dazu bereits zum dritten Mal einen Beitrag.
Die diesjährige tunOstschweiz.ch findet vom Mittwoch, 11., bis Sonntag, 15. April, im Rahmen der OFFA statt und ist täglich von 10–18 Uhr geöffnet. Sie bietet über 25 Forscher-Stationen und 38 spannende Experimente sowie um 11 Uhr eine tägliche Magic-Science-Show.
Informationen: www.tunOstschweiz.ch

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