Facts Nr.4/2024
Gekommen, um zu arbeiten
Wie die Arbeitsmigration die Ostschweizer Wirtschaft prägt.
13. Dezember 2024, Stefan Scheiber
Wir brauchen Zuwanderung!
Als global agierendes Familienunternehmen ist Zuwanderung für Bühler eine unverzichtbare Quelle der fachlichen, kulturellen und menschlichen Bereicherung. Von den gut 2’500 Mitarbeitenden arbeiten am Standort Uzwil rund 700 «Nicht-Schweizer» Personen aus 60 Nationen. Wir könnten ohne diese Know-how-Träger, die aus anderen Ländern zu uns kommen, gar nicht erfolgreich wirtschaften. So ist stellvertretend für viele Bereiche unser Chief Technology Officer ein Brite, unser ehemaliger Personalchef ein Inder. Der globale Wettbewerb, dem wir uns stellen müssen, ist eben auch ein Wettbewerb um die besten Köpfe – und das ist keine Frage der Nationalität, sondern der Kompetenz.
«Der globale Wettbewerb, dem wir uns stellen müssen, ist eben auch ein Wettbewerb um die besten Köpfe – und das ist keine Frage der Nationalität, sondern der Kompetenz.»
Die Gesamtausgabe 4/2024 finden Sie hier:
Ein Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit
Dabei ist Zuwanderung keine Einbahnstrasse. Wir wollen ja nicht nur Menschen zu uns holen, sondern auch Schweizer Mitarbeitende entsenden. Wir sind an 140 Standorten der Welt aktiv – der Binnenmarkt ist für uns fast vernachlässigbar. Deshalb sind wir auch davon abhängig, dass unsere Kolleginnen und Kollegen ohne Probleme in anderen Ländern Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen bekommen. Wenn wir grosse Anlagen in alle Welt verkaufen, müssen sie vor Ort zusammengebaut und in Betrieb genommen werden. Unsere Monteure und Techniker sind dafür Monate, teilweise Jahre vor Ort.
Natürlich braucht die Personenfreizügigkeit Regeln; niemand spricht einer unkontrollierten Zuwanderung das Wort. Doch was wir nicht brauchen, ist eine bürokratische Gängelung, die es uns als Unternehmen erschwert, die notwendigen Top Fachkräfte anzuwerben und einzustellen. Für uns als Bühler und für die Schweiz insgesamt ist Zuwanderung essenziell: Wir stehen ihr positiv gegenüber und trennen zwischen Asylwesen und Arbeitsmigration. Die Fachkräfte- und Arbeitsmarktflexibilität in der Schweiz trägt zu unserer eigenen Wettbewerbsfähigkeit bei – sie dürfen wir nicht aufs Spiel setzen.
Mehr zur Ausgabe Nr.4/2024
Nachfolgend finden Sie die Artikel der Ausgabe 4/2024. Sie drehen sich rund um das Thema Arbeitsmigration in der Ostschweiz und bieten vielfältige Perspektiven und spannende Einblicke in die Thematik.
Die Artikel dieser Ausgabe finden Sie hier:
Die Bevölkerung wächst – weil die inländische Erwerbsbevölkerung schrumpft
13. Dezember 2024, Markus Bänziger
Die Bevölkerung der Schweiz wächst. Bald schon könnte sie 10 Millionen Einwohner betragen. Binnen eines Jahrzehnts sind eine Million Menschen dazugekommen, massgeblich getrieben durch die Zuwanderung. Die Mietpreise in den Städten steigen rapide an, die Infrastruktur gelangt mancherorts an den Anschlag. Volksinitiativen werden lanciert, welche die Zuwanderung begrenzen wollen, kurzum: Wie viele Menschen können in der Schweiz leben?
Zahlen und Fakten zur Arbeitsmigration
13. Dezember 2024, IHK-Research
Die Schweiz ist seit Jahrzehnten ein attraktives Ziel für Arbeitsmigrierende. Doch welche Rolle spielen Zugewanderte in der Schweizer Wirtschaft? Zahlen und Fakten zeigen, wie gut qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland den Arbeitsmarkt bereichern und welchen Herausforderungen die Schweiz angesichts demografischer Veränderungen gegenübersteht.
Nicu Sohoreanu gehört zum Säntis-Team wie die Siedwurst zu den Chäshörnli
13. Dezember 2024, Bruno Eisenhut und Fabio Giger
Auf der Schwägalp beginnt für Touristen der Aufstieg zum Säntis. Für Nicu Sohoreanu begann hier sein beruflicher Aufstieg. Der gebürtige Rumäne ist einer von 220 Mitarbeitenden aus 21 Nationen, die täglich einzigartige Bergerlebnisse schaffen. «Ich bin ein Teil der Schwägalp», sagt Sohoreanu stolz. Ohne ihn und alle seine Arbeitskollegen bliebe das Sandwich aus dem eigenen Rucksack das kulinarische Highlight am Säntis.
«Das Wohlbefinden kommt nicht mit weniger Menschen»
13. Dezember 2024, Fabio Giger
Auf den Strassen stauen sich die Autos, zu Stosszeiten sind freie Sitzplätze in Bussen und Bahnen rar, auf eine freie Wohnung bewerben sich Dutzende Interessenten. Der sogenannte Dichtestress rangiert ganz oben auf der Sorgenliste der Bevölkerung. Weshalb fühlen wir Dichtestress? Und welche Lösungsansätze bieten sich an? Antworten darauf liefert die Stadtpsychologin Alice Hollenstein, Gründerin der Urban Psychology GmbH.
Warum Löhne und Beschäftigung der einheimischen Arbeitskräfte trotz Personenfreizügigkeit nicht sanken
13. Dezember 2024, Dr. Michael Siegenthaler
Eine der wichtigsten Fragen zur Personenfreizügigkeit ist, wie sie den Arbeitsmarkt beeinflusst. Verschiedene Studien zeigen, dass Schweizer Unternehmen, die auf Fachkräfte angewiesen sind, vom erleichterten Zugang zu Arbeitskräften aus der EU profitieren. Sie schufen zusätzliche Arbeitsplätze, sodass die Grenzöffnung nicht zulasten der einheimischen Arbeitskräfte ging.
Arbeitsmigration nach St.Gallen zur Zeit der Stickereiblüte
13. Dezember 2024, Marcel Mayer
Über Jahrhunderte war die Schweiz ein Auswanderungsland. In aller Regel übertraf die Zahl der jährlich emigrierenden Einheimischen jene der immigrierenden Fremden. Grundlegend und langfristig veränderte sich dies in den späten 1880er-Jahren. Von dieser Zeit an wurde die Schweiz dauerhaft zu einem Einwanderungsland mit grösserer Zu- als Abwanderung.
Mit St.Galler TikTok-Videos auf Spanisch überzeugen
13. Dezember 2024, Kathrin Loppacher
Wenn es darum geht, potenzielle Mitarbeitende anzusprechen, sind neue Wege gefragt. Eine durchdachte Employer-Branding-Strategie, gepaart mit zielführender interner Kommunikation, zahlt sich langfristig aus. Auch ohne gigantisches Werbebudget. Bei MS Direct AG gehören TikTok, WhatsApp und eine Mitarbeitenden-App zu den wichtigsten Kommunikationskanälen. CEO Luca Graf gibt Einblick, wie sein Unternehmen neue Mitarbeitende rekrutiert und dafür Sprachbarrieren und andere Hürden durchbricht.