EcoOst St.Gallen Symposium 2022

Bodenseeraum generationenübergreifend und gemeinsam gestalten

Beim diesjährigen EcoOst St.Gallen Symposium lag der Fokus auf der grenzübergreifende Verbundenheit und Standortherausforderungen im Bodenseeraum.

19. Mai 2022

Am Mittwoch, 18. Mai 2022, fand das dritte EcoOst St.Gallen Symposium statt. Mit dem Format werden die Erkenntnisse und der einzigartige Generationendialog des St.Gallen Symposiums in die Region übertragen. Grenzübergreifende Verbundenheit und Standortherausforderungen im Bodenseeraum standen im Fokus der gemeinsamen Veranstaltung des St.Gallen Symposiums, der IHK St.Gallen-Appenzell und der IHK Thurgau.

Zusammenarbeit sei immer der Schlüssel zum Erfolg, zeigte sich Prof. Patrick Emmenegger in seiner Keynote am EcoOst St.Gallen Symposium überzeugt. Unter dem Titel «Globale Diskussionen, regionale Erkenntnisse» nahm er die rund 240 Gäste in der Lokremise auf eine Tour d’Horizon zu den vor zwei Wochen am 51. St.Gallen Symposium debattierten Themen: Krieg in der Ukraine, Armut, Klimawandel und Pressefreiheit. Die Schweiz komme nicht umhin, sich ebenfalls an der Bewältigung dieser Herausforderungen zu beteiligen. Es führe kein Weg an echter Zusammenarbeit vorbei, auch wenn diese zuweilen wehtut. «Echte Zusammenarbeit bedingt Ehrlichkeit, zumindest gegenüber sich selbst – so gerade im Verhältnis zu Europa», so Emmenegger. «Da können wir hier in der Schweiz noch einiges lernen.»

Debatte mit Vertretern des Vierländer-Ecks

Eine Erkenntnis, die auch vom Podium geteilt wurde. Dieses hatte die Aufgabe, die Diskussion zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit auf die regionale Ebene zu überführen. Mit S-GE-Präsidentin Ruth Metzler-Arnold, Hilti-CEO Christoph Loos, Christian Zoll (Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Vorarlberg) und Dorothee Buhmann (Geschäftsführerin der Buhmann Systeme GmbH, Allgäu) waren die vier Bodenseeraumländer Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein vertreten. Auf unternehmerischer Ebene werde die grenzübergreifende Zusammenarbeit täglich gelebt, so die Podiumsgäste einhellig. Doch die ungeklärte Beziehung zwischen der Schweiz und der EU stelle diese Zusammenarbeit vor grosse Herausforderungen.

Den Metropolitanraum näher zusammenrücken

Auch gelte es, gemeinsam Lösungen im Bereich der Mobilität zu finden. Die Herausforderungen seien dabei nicht bloss politischer Natur: «Der Bodensee hat leider nicht nur etwas Verbindendes, sondern rein geografisch bedingt auch etwas Trennendes», so alt-Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold. Gemäss Christoph Loos «begegnen sich die vier Länder wohlwollend und man findet gemeinsame Lösungen», eine gemeinsame politische Agenda erkenne er aber nicht. Dorothee Buhmann und Christian Zoll äusserten derweil die Hoffnung, dass die Regionen um den Bodensee mit dem Projekt Metropolitanraum Bodensee noch näher zusammenrücken.

Green-Tech-Region Bodensee?

Die Debatte wurde durch Impulse der jungen Generation angereichert. Drei Studierende der Universität St.Gallen forderten die Panellisten mit frischen Ideen zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit in den Themenfeldern Mobilität und Fachkräftemangel heraus. Philip Rodak präsentierte die Idee eines «Reallabors». Unternehmen aus der Region sollen gemeinsam zukunftsfähige, nachhaltige Mobilitätslösungen einfacher unter Realbedingungen pilotieren können. Niklas Gurcke und Luca Bianchi ihrerseits adressierten den Fachkräftemangel, der sich in der Bodenseeregion trotz erstklassiger Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie führender Technologieunternehmen akzentuiere. «Die Region muss ihre unbestrittenen Vorzüge gegenüber der jungen Generation besser aufzeigen», so Niklas Gurcke. Dazu brauche es eine zukunftsgerichtete Vision und Leuchtturmprojekte. Konkret soll sich der Bodenseeraum als Green-Tech-Region positionieren, so der Vorschlag. Das Know-how in den Unternehmen in diesem Bereich sei bereits breit vorhanden.

Das Podium diskutierte die beiden Impulse kontrovers. Nach Stichentscheid von Moderator und Tagblatt-Chefredaktor Stefan Schmid soll nun die Idee der Green-Tech-Region Bodensee weiterverfolgt werden. Die Studierenden erarbeiten hierzu in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern und dem DenkRaumBodensee ein Impulspapier.

Über das EcoOst St.Gallen Symposium

Das jeweils im Mai stattfindende EcoOst St.Gallen Symposium ist ein gemeinsames Veranstaltungsformat der IHK St.Gallen-Appenzell, dem St.Gallen Symposium und der IHK Thurgau. Dabei werden die Erkenntnisse und der einmalige Generationendialog des internationalen St.Gallen Symposiums einem breiten Publikum in der Ostschweiz zugänglich gemacht. Zeitlich nachgelagert, baut die Veranstaltung auf den Inhalten des international renommierten St.Gallen Symposiums auf und thematisiert diese in einem regionalen Kontext.

Das EcoOst St.Gallen Symposium wird ermöglicht durch die beiden Veranstaltungspartner Universität St.Gallen und Ria & Arthur Dietschweiler Stiftung, den Medienpartner Tagblatt und Sponsor Funk Insurance Brokers AG.