Konjunkturanalysen
Bauinvestitionen ziehen wieder an
Branchenbericht Baugewerbe Q1 2025
12. Februar 2025
Die Geschäftslage im Baugewerbe entwickelt sich weiterhin rückläufig, jedoch auf hohem Niveau. 42 Prozent der Schweizer Bauunternehmen schätzen die Geschäftslage als gut ein, nur 8 Prozent als schlecht.
Das Baunebengewerbe kann jedoch nicht mehr ganz an die Dynamik der Vorquartale anknüpfen. Laut der SNB zeichnen sich bei Unternehmen, die sich auf energetische Sanierungen spezialisieren, gewisse Überkapazitäten ab. Das Bauhauptgewerbe konnte seine gute Geschäftslage stabil halten, in der Ostschweiz sogar verbessern.
In der Kernregion Ostschweiz berichteten die Unternehmen zuletzt subbranchenübergreifend von einer zunehmenden Nachfrage. Im Wohnungs- und teilweise auch im Gewerbebau beleben die gesunkenen Zinsen die Nachfrage.
In allen Branchen, sowohl in der Kernregion als auch in der Gesamtschweiz, wird der Auftragsbestand weiterhin als normal beurteilt. Gleichzeitig konnte die Reichweite der Auftragsbestände im Bauhauptgewerbe sogar leicht ausgebaut werden, auf durchschnittlich 6,7 Monate. Im Baunebengewerbe der Kernregion Ostschweiz wird diese hingegen mit 4,1 Monaten angegeben.
Die Bautätigkeit in der Ostschweiz ist im vergangenen Quartal im Schnitt gleich geblieben. Die Unternehmen im Bauhauptgewerbe verzeichnen einen leichten Anstieg der Bautätigkeit.
Das finanzielle Volumen von Baubewilligungen deutet auf eine Zunahme der Bautätigkeit in den kommenden Quartalen hin (Seco). Die realen Bauinvestitionen stiegen 2024 um 2,2 %, unterstützt durch eine leichte Erholung bei Wohn- und Wirtschaftshochbauten (KOF). Seit August 2022 erhöhte sich die Zahl projektierter Wohnungen um 14 % (50‘000 neue Einheiten), wobei die Baubewilligungen dem Anstieg noch hinterherhinken, v.a. wegen langwieriger Bewilligungsverfahren und Einsprachen (Baublatt.ch, SNB).
Der Arbeitskräftemangel bleibt im Bau das dominante Hemmnis.
In der Gesamtschweiz erwartet die Baubranche eine gleichbleibende Geschäftslage, Bautätigkeit und Nachfrage – sowohl im Bauhauptgewerbe als auch im Baunebengewerbe. In der Ostschweiz rechnen die Unternehmen im Baunebengewerbe mit einer Verbesserung der Geschäftslage im kommenden Halbjahr. Das Bauhauptgewerbe geht von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus.
Insgesamt ist bei den Preisen im Bausektor wenig Bewegung erkennbar. Die Firmen im Baunebengewerbe in der Kernregion Ostschweiz, erwarten sinkende Preise, während das Bauhauptgewerbe mit einer stabilen Entwicklung der Preise rechnet.