Konjunkturanalysen
Gute Geschäftslage im Baugewerbe
Branchenbericht Baugewerbe Q4 2024
19. November 2024
Die Geschäftslage im Baugewerbe hat im Vergleich zum letzten Jahr etwas nachgegeben, wird aber nach wie vor positiv eingeschätzt. Das Baunebengewerbe beurteilt die Geschäftslage positiver als das Bauhauptgewerbe. Mehr als vier von zehn Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage und weniger als jedes zehnte Unternehmen von einer schlechten Geschäftslage. Nachfrage und Ertragslage entwickelten sich im letzten Quartal stabil.
Der Auftragsbestand wird nicht mehr als ganz so günstig eingeschätzt. Sowohl das Bauhaupt- als auch das Baunebengewerben stufen ihn aber weiterhin als normal ein. Gleichzeitig präsentiert sich die Reichweite der Auftragsbestände mit durchschnittlich 4,8 Monaten im Bauhauptgewerbe weiterhin sehr solid.
Der Arbeitskräftemangel bleibt im Bau das dominante Hemmnis. Rund vier von zehn Unternehmen sind davon betroffen, wobei das Hemmnis vor allem im Baunebengewerbe ausgeprägt ist. Über das letzte Jahr hinweg hat sich die Betroffenheit jedoch reduziert. Derweil berichten mehr Unternehmen von einer ungenügenden Nachfrage.
Für die kommenden Monate erwartet das Baugewerbe eine gleichbleibende Geschäftslage, Nachfrage und Bautätigkeit. Es gibt Unterschiede bei den Subbranchen. So erwartet das Bauhauptgewerbe eine leichte Verbesserung der Geschäftslage, eine erhöhte Bautätigkeit und Nachfrage, während das Baunebengewerbe mit keinen Veränderungen rechnet. Gemäss BFS sind die realen Bauinvestitionen in der Schweiz in den Jahren 2022 und 2023 weiter zurückgegangen – und dies in einem stärkeren Ausmass, als bisher angenommen (2022: -6.9%, 2023: -2.7%). Die Schwäche war breit abgestützt durch Rückgänge im Wohnbau, bei Infrastrukturbauten und Wirtschaftsbauten. Im laufenden Jahr sollten die Bauinvestitionen Boden erreichen (0.7%), bevor sich in den Prognosejahren eine moderate Erholung einstellt (2025: 2.4%, 2026: 1.2%). (KOF-Konjunkturprognose)